FILM

BERLINALE FORUM 2007 C.I.C.A.E. AWARD
BERLINALE FORUM 2007 READERS AWARD (Tagesspiegel)
VISIONS DU REEL NYON 2007 AUDIENCE AWARD
UNERHÖRT MUSIKFILMFESTIVAL HAMBURG 2007 PRICE OF THE JURY
INT. FILM FESTIVAL ATHEN 2007 GOLDEN ATHENA BEST MUSIC&FILM; AWARD
NOMINIERUNG EUROPÄISCHER FILMPREIS 2007 BESTER DOKUMENTARFILM
SAN LUIS DOCUMENTARY FILM FESTIVAL 2007 BEST DOCUMENTARY
ART_TV AWARD “KULTURPERLE – 5 BEST SWISS FILMS
SCHWEIZER FILMPREIS
 2008 BESTER DOKUMENTARFILM
NOMINIERUNG PRIX WALO 2008 – BEST FILM
TRENTO FILM FESTIVAL 2008 GOLD GENTIAN

TRAILER

http://www.art-tv.ch/1306-0-ch-kino-l-heimatklaenge.html

Gefördert durch Deutsches Online Casino und Online Casino Österreich Spielwebsites.

Festival screenings so far include Berlinale Forum für den Jungen Film (D), Hot Docs Toronto (CA), Visions du Réel Nyon (CH), Planete DocReview Warsaw (PL), DokFest München (D), Film Festival Melbourne (AUS), Alpentöne Musikfestival (CH), Unerhört Musikfilmfestival Hamburg (D), Film Festival Athen (GR), Int. Film Festival Vancouver (CA), Vienale (A), Dok Festival Sheffield (GB), FilmFest Leeds (GB), Taipei Golden Horse Festival (TAIWAN), San Luis Film Festival (ARG), True/False (USA), Cinequest (USA), Trento FilmFestival (I)  and with more to come

heimatklänge
vom Juchzen und andern Gesängen

echoes of home
on yelping and other forms of song

Length 81 min Format 35mm, Dolby Digital, OV Swiss German, s.t. German, English, French

Was hat Babygeschrei mit dem Echo eines Jodlers im Gebirge gemeinsam, was der Kopfton eines tuvinischen Nomaden mit der Bühnenshow eines Vokalartisten? Die Antwort lautet: DIE STIMME. Auf dem Hintergrund trutziger Alp- und moderner Stadtlandschaften dringt „heimatklänge“ in die wundersamen Stimmwelten von drei exzeptionellen Schweizer Stimm-Artisten ein. Ihr Klangkosmos reicht weit über das hinaus, was wir als Gesang bezeichnen würden. Die Musiker sind Teil eines zukunftweisenden Aufbruchs der alpenländischen Vokalkunst. In ihren experimentierfreudigen Auseinandersetzungen mit heimischen und fremden Traditionen wird die Bergwelt mit ihren mächtigen Naturschauspielen ebenso zur Bühne, wie die Landschaften und Geräuschkulissen der modernen Lebenswelten.

What does a baby’s cry have in common with the echo of a mountain yodler, and what connects the head tone of a Tuvin nomad with the stage show of a vocal artist? The answer is: THE VOICE. Against a background of powerful alpine vistas and modern city landscapes, „heimatklänge” enters the wondrous sonic world of three exceptional Swiss vocal artists. Their universe of sound extends far beyond what we would describe as singing. In their engagement with local and foreign traditions, the powerful mountain landscape becomes a stage as do the landscapes and sonic backdrops of modern life.

with Erika Stucky, Noldi Alder, Christian Zehnder, Sina, Stimmhorn, Huun Huur Tu 

Cinematography Pio Corradi
Sound Dieter Meyer
Editing Stephan Krumbiegel, Calle Overweg
Sound Mix Jörg Höhne
Sound Design Oswald Schwander
Music Knut Jensen

Producers Cornelia Seitler, Brigitte Hofer
Co-producer Thomas Kufusa maximage production in co-production with zero one film, Schweizer Fernsehen, Teleclub and Bayerischer Rundfunk, supported by Bundesamt für Kultur, Zürcher Filmstiftung, Medienboard Berlin-Brandenburg a.o.
Christian Zehnder
Was für mich als Musiker eminent wichtig ist, ist die Frage nach dem “woher komme ich”. Aus was schöpfe ich? Je weiter ich zurückgehen kann, je verwurzelter das ist, desto mehr Kraft kann das kriegen, desto stärker werde ich im künstlerischen Ausdruck.
For me as a musician the question of “Where do I come from?” is of fundamental importance. What is it that I draw on to create? The further I can go back, the more ingrained this foundation is, the greater its strength and the more powerful my artistic expression.

Erika Stucky

Ich nehme an, der Mensch hat irgendwann mal Lust gehabt beim Reden, den Genuss noch zu verlängern… Wenn du anfängst, dein Herz auszubreiten, dann wird der Ton länger. Du wirst nicht knapper, wenn du Emotionen hast.
I assume that at some point the human being had the urge to extend the pleasure of speaking… When you begin to open up your heart the note becomes longer. Experiencing emotions does not make for brevity.

Noldi Alder

Das Allerschönste an der ganzen Sache ist, wenn man singen kann, ohne dass man sich an etwas anlehnen muss. Wir können so frei sein. Wenn wir wüssten, wie frei wir sein könnten, würden wir zerplatzen.
The most wonderful part of it all is when you can sing without having to conform to anything. We can be so free. If we knew how free we could be, we would burst.

SYNOPSIS

Die Kamera schwebt zu den Klängen eines eigenwillig-melancholischen Jodelliedes über ein Nebelmeer den graublauen Gipfeln der Schweizer Alpen zu. Auf einer felsigen Plattform trifft sie einen Bergsteiger, der versunken dem Echo seiner Juchzer nachlauscht. Sein Name ist Christian Zehnder, einer der derzeit eigenwilligsten, mutigsten und originellsten Stimm-Artisten Europas. Er vermischt in seinen Performances frei und genial Jodel, Scatvocal und Obertongesang. Zusammen mit dem Alphornisten Balthasar Streiff hat er als Duo „Stimmhorn“ in den letzten Jahren internationale Bekanntheit erlangt. Diesen gewaltigen Bergen, sagt Zehnder, muss man etwas entgegensetzen. Er erzählt, wie die Landschaft die Stimmen der Menschen prägt und wie er selber sich auf die Suche nach dem eigenen Klingen macht. Seine Reise führt ihn auch nach Tuva, wo er mit den weltbekannten Obertonsängern Huun Huur Tu zur Improvisation ansetzt.
Diese Suche nach der eigenen Stimme war und ist immer auch eine Suche nach den Klängen der Heimat. Sie wird motivisch zum Leitfaden von „heimatklänge“. In dessen Zentrum stehen nebst Zehnder der Appenzeller Jodel-Virtuose Noldi Alder sowie die amerikanisch-schweizerische Stimm- und Performance-Artistin Erika Stucky. Alder erreichte in jugendlichen Jahren zusammen mit seinen Brüdern als traditionelle Volksmusik-Gruppe „Alder Buebe“ internationale Berühmtheit. Doch irgendwann packte ihn die Lust, sich aus dem Korsett der Tracht zu befreien. Die alten Lieder und die Klänge und Geräusche seiner appenzellischen Umgebung sind für ihn die Inspirationsquelle für seine unerschöpfliche Weiterentwicklung. Heute gilt er als einer der experimentellsten und innovativsten Jodler und Sänger, dessen „Zäuerli“ (langsame Jodellieder) Gänsehaut verursachen und von überwältigender Traurigkeit und Wildheit sind. Erika Stucky zog mit ihrer Familie als 10jährige aus den USA ins „Heidiland“. Die Stimm-Artistin vermischt in ihren Performances hemmungslos heimelige Alpenkultur mit groovigem Grossstadt-Lifestyle. Sie kümmert sich dabei keinen Deut um bestehende Kategorien wie Volksmusik, Jazz und Kinderlied. Für ihre anarchisch-sinnliche Bühnenshow mit der bekannten Schweizer Rocksängerin Sina schöpft sie aus den archaischen Sagenwelten und Traditionen des Wallis. Die beiden Frauen schlüpfen selber in die Hauptrollen  ihrer fantasievollen Geschichten, in denen sie alte Bräuche neu erfinden und diese mit wenig Respekt vor der Überlieferung schrill und bunt umgestalten.
In Vermischung der Aufzeichnungen von Performances mit Erzählungen und klassischen Foundfootage-Materialien wie Familienfilmen und Fotos umreisst „heimatklänge“ die persönlichen Werdegänge seiner Protagonisten. Er bettet diese ein in die trutzigen Schweizer Alp- und urbanen Mittelland-Landschaften, in denen die drei leben und tastet dabei seismographisch nach der Verwurzelung der Musik im Geografisch-Lokalen. Die Musiker sind Teil eines zukunftweisenden Aufbruchs der alpenländischen Vokalkunst. In ihren Auseinandersetzungen mit heimischen und fremden Traditionen wird die Bergwelt mit ihren mächtigen Naturschauspielen ebenso zur Bühne, wie die Landschaften und Geräuschkulissen der modernen Lebenswelten. „heimatklänge“ konfrontiert das sogenannte Traditionelle direkt mit dem originär Neuen und lässt uns dabei in ansteckender Weise das urtümlichste aller Instrumente erleben – die menschliche Stimme.

To the sounds of a melancholic yodel song, the camera sways over a sea of mist toward the grey-blue peaks of the Swiss Alps. On a rocky platform it finds a climber listening intently to the echo of his yodel. His name is Christian Zehnder, one of contemporary Europe’s most unconventional, daring and original vocal artists. His performances comprise an ingenious mixture of yodeling, scat and overtone singing. As part of the “stimmhorn” duo, together with the alphorn-player Balthasar Streiff, he has gained international renown over recent years. These immense mountains, says Zehnder, require a response, a contrast. He explains how the landscape shapes people’s voices and how he himself is in search of his own particular sound. His journey takes him to Tuva, where he joins the world-famous overtone singer Huun Huur Tu in improvisation. This search for one’s own voice was and still is also a search for the sounds of one’s homeland and becomes a motif that runs through “heimatklänge” (echoes of home). The core of the film is formed by Zehnder, Appenzell yodeling virtuoso Noldi Alder and the American-Swiss vocal and performance artist Erika Stucky. In his youth Alder achieved international fame with his brothers in the folk music group “Alder Buebe.” But at some point he felt a need to free himself from the strict confines of this particular form. The process of unceasing musical development he subsequently embarked on found and continues to find inspiration in the old songs and the tones and sounds of his Appenzell surroundings. Today he is regarded as one of Switzerland’s most experimental and innovative yodlers and singers, whose “Zäuerli” (slow yodel songs) give his audiences goose bumps and are imbued with an extraordinary sadness and ferocity. Erika Stucky was 10 years old when she moved with her family from the USA to the land of Heidi. Her performances are an ebullient mixture of homey alpine culture and urban groove which blurs the boundaries between folk music, jazz and children’s songs. Her anarchically sensual stage show with the well-known Swiss rock singer Sina draws on the ancient sagas and traditions of Switzerland’s Wallis region. The two women enter the roles of their fantastic stories, in which they reinvent ancient rites, colorfully and stridently refashioning them with little respect for tradition.Blending recordings of performances with stories and classic found footage such as home movies and photos, “heimatklänge“ explores the personal background and development of its protagonists. The film embeds these stories in the landscapes of the Swiss Alps and the country’s urban Mittelland region where the three live, looking for the roots of their music in their geographical surroundings. These musicians are part of a new awakening in the alpine vocal arts. In their engagement with local and foreign traditions, the powerful mountain landscape becomes a stage as do the landscapes and sonic backdrops of modern life. “heimatklänge” confronts the so-called traditional with the original and the new and allows us to experience and be inspired by the most archaic of all instruments – the human voice.

 

STEFAN SCHWIETERTS MUSIKFILME, INSBESONDERE „HEIMATKLAENGE“

Er dreht Filme, die am Herz kitzeln, in die Füsse fahren und zum Träumen einladen: Seit Stefan Schwietert 1996 mit „A Tickle in the Heart“ der Durchbruch gelang, hat sich der in Basel geborene, aber seit etlichen Jahren in Berlin wohnende Filmemacher dem Musikfilm verschrieben. Seine Filme, vor allem die für die Leinwand gedrehten wie „A Tickle in the Heart“ (1996), „El accordeón del diablo“ (2000), „Das Alphorn“ (2003), „Accordion Tribe“ (2004) und nun auch „heimatklänge“ (2007), sind von verführerischer Bildlichkeit und betörender Musikalität. Geprägt von ihres Regisseurs unvoreingenommener Weltoffenheit führen sie weit über das hinaus, was man gemeinhin als „Musikdoku“ bezeichnet und werden gerade da, wo sich Schwietert mit dem scheinbar Vertrauten und Heimatlichen beschäftigt zu aufregenden Entdeckungsreisen. Diese führen von verschwindenden Traditionen und anbrechendem Neuen zeugend nicht selten in die Vergangenheit und Zukunft zugleich. Ganz besonders gilt dies für die drei um die Musik der Alpen kreisenden Filme, in denen Schwietert ausgehend von einem Instrument die Geschichte der damit gespielten Musik und deren Kultur nachzeichnet. Ausgangspunkt dieser Filme ist die Beobachtung, dass sich die traditionelle Musik der Alpen in den letzten Jahren dank dem Einfluss einer „jungen“ Generation gut ausgebildeter Musiker, welche die heimische Folklore nach eigenem Gutdünken frei adaptiert, in einer eigentlichen Aufbruchphase befindet. Nachdem sich Schwietert vor drei Jahren mit dem Alphorn, ein Jahr später dann mit dem Akkordeon beschäftigte, setzt er sich in „heimatklänge“ nun mit dem urtümlichsten aller Instrumente, der menschlichen Stimme auseinander. Er kommt dabei den Ursprüngen der Musik und des Menschlichen Seins nahe wie in keinem seiner Filme davor. Wie in seinen früheren Filmen blättert Schwietert in „heimatklänge“ das Thema seines Films vom persönlichen Werden, Erleben und Schaffen seiner Protagonisten ausgehend auf. Stellt ihr Werken und Wirken in Korrelation zu ihren Lebenswelten und der sie umgebenden Landschaften. Verarbeitet in rein assoziativer Montage Bild, Ton und Text. Vermischt unangestrengt Foundfootage-Materialien, wie Fotos und Familienfilme mit neu Gedrehtem und scheut dabei nicht die Sichtbarkeit der Inszenierung des Dokumentarischen. „heimatklänge“ ist eine abenteuerliche Reise in reizvoll-ungewohnte Klangwelten, in denen Menschen in der Entdeckung ihrer ureigenen Stimme eine nie geahnte Freiheit erleben.

STEFAN SCHWIETERT’S MUSIC FILMS – IN PARTICULAR “ECHOES OF HOME”

He makes films that tickle the heart, move the feet and invite us to dream. Since bringing out his breakthrough film “A Tickle in the Heart” in 1996, the film-maker Stefan Schweitert, a native of Basle but for many years a resident of Berlin, has devoted his energies to films about music. His films, above all those he has made for the cinema such as  “A Tickle in the Heart” (1996), “El accordeón de Diablo” (2000), “Das Alphorn” (2003), “Accordion Tribe” (2004) and now “heimatklänge“ (2007), are visually beguiling and musically infatuating. Shaped by the director’s thoroughly cosmopolitan approach to the world, these films are much more than what are commonly referred to as music documentaries. It is precisely when Schwietert engages with what is apparently familiar and local that we find ourselves on an exciting voyage of discovery. Exploring disappearing traditions and new emergent forms, these journeys often take the viewer into the past and future at the same time. This is particularly true of the three films dealing with the music of the Alps, in which Schwietert focuses on an instrument as a way of exploring its musical history and the culture around it. The point of departure for these films is the observation that in recent years the traditional music of the Alps has experienced an awakening due to the influence of a “young“ generation of well trained musicians who are adapting local folklore as they see best.

After focusing on the alphorn three years ago and a year later on the accordion, Schwietert has now made “heimatklänge”  (echoes of home), a film that engages with the most archaic of all instruments, the human voice. In this context he comes closer to the origins of music and human existence than in any of his previous films. As in his earlier work, “heimatklänge” sees Schwietert basing the exploration of his theme on the development, experience and accomplishments of his protagonists.

He sets their work and creativity in the context of their lived experience and the landscapes that surround them. The film presents an associative montage of image, sound and text, effortlessly mixing found footage such as photos and home movies with newly shot material while at the same time not shying away from revealing the creative process of a documentary director. “heimatklänge” is an adventurous journey into excitingly unfamiliar worlds of sound, in which people experience a totally new sense of freedom in the discovery of their own unique voice.

 

DIE NEUE ALPENLÄNDISCHE MUSIK

Die alpenländische Volksmusik übt schon seit der Zeit der Romantik einen besonderen Reiz auf ihre Zuhörer aus; vielerorts steht sie sogar exemplarisch für schweizerische, österreichische, deutsche oder gar mitteleuropäische Musik. Diese Faszination hat der alpenländischen Tradition zwar vermutlich das Überleben gesichert, macht es ihr aber nicht einfach, eine natürliche, sich lebendig weiter entwickelnde Form zu erhalten.

So erscheint sie einerseits als dirndelrockschwingende, zahnpastalächelnde Volkstümelei, auf der anderen Seite wird sie, schon als Reaktion auf diese Show-Folklore, von gutmeinenden Volksmusikpflegern wie ein Museumsstück konserviert. Dadurch ist es auch in einer scheinbar so traditionsträchtigen Landschaft wie dem Alpengebiet eher ein Glücksfall, auf authentische, das heisst lebendige und veränderbare Musik zu stossen.

Ein gutes Beispiel dafür ist das Jodeln, seit jeher die herausragendste Ausdrucksform der Alpenbewohner. Heute meist in seiner harmlosen, domestizierten Form bekannt, basiert dieses textlose Singen mit fortwährendem Registerwechsel vom Brust- zum Kopfton in seiner urtümlich archaischen Form auf anderen Skalen und Leitern, als unserem gewohnten Dur oder Moll. Diese wilden Naturjuchzer, -jützli oder Zäuerli, wie sie im Appenzell genannt werden, üben auf den Zuhörer einen ganz eigenen Reiz aus. Wir sind von der „wohltemperierten“ Stimmung, die seit dem 18. Jahrhundert fast die ganze Musikwelt beherrscht, derart „verbildet“, dass uns das Gespür für andere Skalen, abhanden gekommen ist und uns diese „unreinen“ Töne abwechselnd als faszinierend, exotisch oder falsch vorkommen.

Musikliebhaber aus den Städten gehörten zu den ersten, die schon in den frühen 70er Jahren alte Tanzmusikanten auf die Folklorebühne holten und beispielsweise auf dem Lenzburger Folkfestival demonstrierten, dass gerade die etwas derbe Musik der Wirtshäuser und Tanzböden eine Kraft und eine Ausstrahlung besitzt, die sich vor irischen Jigs und Reels nicht verstecken muss. Diese Erkenntnis blieb allerdings auf einen kleinen Kreis von Folkmusikliebhabern beschränkt, die grosse Mehrheit vor allem der jüngeren Generation konnte mit einer Volksmusik, die sich entweder weiter als kommerzielle Heile-Welt-Veranstaltung oder aber als leblose Traditionspflege nach starren Regeln präsentierte, nichts anfangen.

Seit gut einem Jahrzehnt finden in der alpenländischen Volksmusik nun Veränderungen statt, die weit über den kleinen Kreis von Eingeweihten hinaus in breiten Teilen der Bevölkerung Aufmerksamkeit und Anklang finden.

Eine „junge“ Generation von Musikern, die sich ihre Sporen bisher fernab der Alpenmusik in Jazz-, oder Avantgarde-Kreisen verdienten, hat sich der traditionellen Musik ihrer Heimatländer zugewandt. Sie haben in Vergessenheit geratenes Kulturgut wieder hervorgeholt und die anarchische Kraft, Wildheit und Unmittelbarkeit der alten Naturtonreihen einem jungen Publikum bekannt gemacht.
Die Musiker interpretieren und verändern die heimische Folklore nach ihrem eigenen Gutdünken und haben sie damit aus ihrer musealen Starre befreit. Sie haben ihre anderweitig gesammelten Kenntnisse und Einflüsse in die Alpenmusik eingebracht und diese wieder einem stetig anhaltenden Prozess der Veränderung und Erneuerung unterworfen. Ihre Musik ist so unterschiedlich und vielfältig wie die Zahl ihrer Interpreten, gemeinsam sind ihnen allein die Wurzeln aus denen sie schöpfen. Inzwischen haben internationale Jazzfestivals („Gipfel du Jazz“ in Freiburg i.Br., maerzmusik 2007 in Berlin),  dieses Phänomen erkannt und den Interpreten ganze Reihen und Themenschwerpunkte gewidmet.

THE NEW ALPINE MUSIC

Since the age of Romanticism, alpine folk music has exerted a particular fascination on its listeners; in many places it is even regarded as the typical form of Swiss, Austrian, German or even central European music. Although this fascination has presumably ensured the survival of the alpine tradition, it has also made it difficult to maintain it as a natural form that continues to develop organically.

The alpine tradition seems to be largely confined to the dirndl-clad, folksy wholesomeness of television shows, or to museum pieces preserved by well-meaning folk music conservators in reaction to this commercialization. The result is that in the alpine region itself, while it may seem steeped in tradition, it is a matter of luck whether one actually encounters authentic music in the sense of a vital form that is open to change.

A good example of this is yodeling, which has been the most prominent form of musical expression for alpine inhabitants since time immemorial. Usually known today in its harmless, domesticated version, the original, archaic form of this wordless singing characterized by continual changes in register between chest and head tones is based on scales and intervals different to the major and minor scales we are familiar with today. These wild “natural cries” called Naturjuchzer or Naturjützli – and referred to as Zäuerli in the Appenzell region – have a unique quality for the listener. The “well-tempered” aesthetic that has dominated much of the music world since the 18th century has “de-educated” us to such an extent that we have lost a sense for other scales with the result that these “impure” notes strike us by turns as fascinating, exotic or simply wrong.

Already in the early 1970s, urban music-lovers began to organize performances of traditional dance music and folk forums such as the Lenzburger Folkfestival in order to demonstrate that the somewhat ribald music of the tavern and the dance hall had a power and vibrancy comparable with that of Irish jigs and reels. However, this realization remained confined to a small circle of folk music lovers. The great majority, above all in the younger generation, found no appeal in a folk music which seemed to present itself either as commercial kitsch or the lifeless maintenance of tradition according to strict rules.

For over a decade now, alpine folk music has been undergoing changes that have caught attention and resounded with a broader section of the population that extends far beyond the small circle of the initiated.

A “young” generation of musicians who have earned their spurs far away from alpine music in the jazz or avant-garde scenes have turned their attention to the traditional music of their homelands. They have reinstated a part of their cultural heritage that had been all but forgotten and acquainted a young audience with the anarchic power, ferocity and immediacy of the old “natural” tone series.

These musicians are interpreting and changing their native folklore with a new sense of freedom and in doing so have liberated it from its status as a museum piece. They have brought the knowledge and influences collected elsewhere into alpine music and drawn it once again into a constant process of change and renewal. The music they play is as different and diverse as the musicians themselves; what they share are the roots on which their creativity draws. This phenomenon has now been recognized by international jazz festivals such as “Gipfel du Jazz” in Freiburg im Breisgau and maerzmusik 2007 in Berlin, which are devoting whole concert series and featured themes to these musicians.

ERIKA STUCKY
Erika Stucky wurde 1962 in San Francisco, als Kind Schweizer Eltern geboren. In den 70iger Jahren zog die Family Stucky, nach Mörel, ein kleines Dorf unter dem Aletschgletscher im Oberwallis. Nach einer Jazz-Gesangsausbildung und Schauspieldiplom in Paris und San Francisco gründet sie 1985 die A-Cappella & Bass Formation “The Sophisticrats”. Es folgen an die 500 Konzerte in Europa und Afrika, wobei sie international diverse Preise einspielen. 1994 wird sie Vokalsolistin in der George Gruntz Concert Jazz Band und tourt in Deutschland und Russland. 1996 ensteht das Trio “Mrs Bubble & Bones” mit Ray Anderson und Art Baron. 1999 geht sie auf Tournee mit der WDR Bigband George Gruntz und Dino Saluzzi. Sie tourt mit “Bubble & Bones”, Stucky & Roots, einem Jimi Hendrix- und Young Gods-Woodstock Projekt. Letztes Jahr folgten eine US-Tournee und eine Oper mit Carla Bley. Dieses Jahr ist sie europaweit unterwegs mit einem neuen Jodel-Projekt. Selbst im Musikzeitalter des Eklektizismus fällt die Vokalistin Erika Stucky aus dem Rahmen des Gewohnten. Sie bricht mit Traditionen ebenso wie mit Konventionen. Die Americano-Schweizerin hat sich vorgenommen, sprachlich wie musikalisch zwischen beiden Welten zu pendeln. Dabei heißt das Motto: “serious fun”.
FAZ
„Die Vokalistin Erika Stucky gilt als eine der originellsten neuen Stimmen der internationalen Jazzszene. Ihre schweizerischen Wurzeln einerseits und grosstädtische  Spontaneität andererseits spannen einen verwirrenden und doch ungemein packenden Bogen zwischen heimeligem Aelplertum und urbanem Alptraum….dann macht Erika Stucky ihren Mund auf und bringt selbst die unausgesprochen Vorbehalte zum Schweigen. Wer witzig sein will und dabei alles wie frisch aus den Eingebungen des Augenblicks erscheinen lassen möchte, muss präzise sein wie ein Buchhalter und kryptisch wie ein Kabbalist…Solch ein grandioses Kauderwelsch aus deutsch-amerikanischem Slang, verbal-musikalischen Slapsticks und bissigen Anmerkungen zum alltäglichen Biedersinn zwischen Hollywood und Wetzikon hat auch  die an Merkwürdigkeiten nicht gerade arme Jazzgeschichte selten erlebt. …Die Stucky ist ein Gigant im Erfassen weltumspannender Infantilität und musikalischer Sentimentalitäten …“
Süddeutsche Zeitung
„…. die These bestätigte, wonach im heutigen Jazz ein putzmunterer Expressionismus Urstände feiert. Noch mehr galt dies für die urkomische Performance der Schweizer Stimmakrobatin Erika Stucky. Ohne Frank Zappa ihre Referenz zu erweisen, hat sie dessen Nachfolge angetreten. Singen kann sie ohnehin besser.“

Erika Stucky was born to Swiss parents in San Francisco in 1962 and moved with her family to Mörel, a small village below the Aletsch glacier in Oberwallis region of Switzerland in the 1970s. After training as a jazz singer and gaining an acting diploma in Paris and San Francisco, she founded the a-cappella and bass outfit “The Sophisticrats.” The group went on to perform over 500 concerts in Europe and Africa and won a range of awards. In 1994 Stucky assumed solo vocalist duties with the George Gruntz Concert Jazz Band, touring in Germany and Russia. In 1996 she formed the trio “Mrs Bubble & Bones” with Ray Anderson and Art Baron, and in 1999 she went on tour with the Big Band des Westdeutschen Rundfunks together with George Gruntz and Dino Saluzzi. She subsequently toured with “Bubble & Bones,” Stucky & Roots, a Jimi Hendrix project and the Young Gods Woodstock project. Last year she toured the US and performed in an opera with Carla Bley. This year sees her touring Europe with a new yodelling project. Even in what has become a highly eclectic musical landscape, vocalist Erika Stucky stands out as someone who readily defies tradition and convention. The Americano-Swiss musician continues to straddle two worlds in both linguistic and musical terms, committed to what she calls “serious fun.”

Frankfurter Allgemeine Zeitung
“Vocalist Erika Stucky is regarded as one of the most inventive new voices on the international jazz scene. Combining her Swiss roots with a metropolitan spontaneity, her work evokes a bewildering yet fascinating tension between Alpine homeliness and urban nightmare … then Erika Stucky opens her mouth and whatever reservations her audience may have fall away. Her wit has the freshness of spur-of-the-moment invention, a quality that requires the precision of an accountant combined with the crypticism of a cabbalist…Her magnificent gibberish of German-American slang, verbal and musical slapstick and biting remarks directed at everyday respectability somehow connect Hollywood and the Swiss village and constitute a unique contribution to the history of jazz, which certainly already has its fair share of oddities. …Stucky is a leviathan in her comprehension of global childishness and musical sentimentality …”

Süddeutsche Zeitung
“…. confirmed the thesis that contemporary jazz celebrates a vibrantly aware expressionism. No better example can be found than the profoundly funny performance by the Swiss vocal acrobat Erika Stucky. Without referring to Frank Zappa, she has become his successor. And she can certainly sing better.”

NOLDI ALDER

Noldi Alder wurde 1953 in Urnäsch im Appenzellerland geboren. Er stammt aus der bekannten Volksmusikerdynastie Alder. Bereits als Junge reiste er mit seinem Vater und seinen Brüdern durch die Welt, um als „Alder Buebe“ zum traditionellen Tanz aufzuspielen. Später nach einem längeren Auslandaufenthalt als gelernter Mühlenbauer hat er sich auch mit anderen Musiktraditionen auseinandergesetzt. Dann studierte er klassische Musik auf der Violine. Seit ca. 15 Jahren arbeitet er als freischaffender Musiker und entwickelt die Schweizer Volksmusik in „aufrüttelnder“ Weise weiter. Der traditionelle Naturjodel als von ihm bezeichnete „Sprache zwischen Mensch, Mensch und Natur“ wird auf eine neue Ebene gestellt. Seine Kompositionen mit verschiedenster Besetzungen sind meistens mit seinem volksmusikalischen Hintergrund in Verbindung zu bringen. Neues und Unvorhergesehenes ist bei ihm willkommen. Seine Musik sucht den Live-Charakter.

Tagesanzeiger
„…man wusste ja, dass Noldi Alder immer etwas Spezielles macht. Ich staune einfach, was ihm stets in den Sinn kommt, um das Traditionell-Bewährte mit Neumödig-Anderem zu verbinden. Das ist „fuulverockt!… .Ich bin begeistert. Eine spannende Mischung auf höchstem Niveau. Tradition und Moderne. Einfach grossartig.“

St.Galler Tagblatt
„…Alder, der Grenzen zwi
schen Stilen überschreiten kann, ohne je gekünstelt zu wirken. Er kann das, weil er die gemeinsamen Wurzeln jeden beseelten Musizierens kennt, in der Tradition oder im Experiment, auf dem bekannten Wanderweg oder eben auf dem Pfad durchs Gehölz.“

Noldi Alder was born on July 28, 1953 in the Appenzellerland region of Switzerland into a family regarded as a folk music dynasty. Already as a boy he traveled with his father and brothers throughout the world playing traditional dance music as the “Alder Buebe.” After working abroad as a qualified millwright for several years, he began to acquaint himself with other musical traditions and studied classical violin. For the last 15 years he has worked as a freelance musician and devoted himself to “shaking up” the tradition of Swiss folk music. He has taken the traditional “Naturjodel,” which he characterizes as “speech between human, human and nature,” to a new level. His compositions for a wide variety of instrumental combinations usually reflect his background in folk music but at the same time are always open to new and unforeseen elements and seek to create a live atmosphere.

Tagesanzeiger
“…we knew of course that Noldi Alder always produces something special. And yet his capacity constantly to find ways of linking tradition with the latest developments in musical exploration is simply astounding. It is completely crazy!… .Quite thrilling. An exciting blend of the highest quality. Tradition and modernity. Just magnificent.”
St.Galler Tagblatt
“…Alder, who can cross the boundaries between styles without seeming contrived. That he can do this is due to his knowledge of the roots of a kind of inspired music-making, whether applied to traditional or experimental forms, on the familiar path or into the unknown.”CHRISTIAN ZEHNDERChristian Zehnder wurde 1961 in Zürich (CH) geboren. Er lebt und arbeitet in Basel. Nach einem abgebrochenen Gitarrenstudium studiert er Gesang, u.a. bei Baritonsänger Raphael Laback und schliesst mit Diplom als Stimmpädagoge ab. Weiterbildungen in Obertongesang bei Tokne Nonaka und Körperstimm-Techniken nach Alfred Wolfsohn bei Daniel Prieto. Ausserdem langjährige intensive Auseinandersetzung mit dem nonverbalen Ausdruck der menschlichen Stimme, sowie den Jodel-Kommunikationsformen unserer Welt. Mit seinem eigenwilligen Umgang im Obertongesang gehört Zehnder zu der neuen Generation von Sängern, die neue Impulse in eine lange von der westlichen New Age Bewegung okkupierte Gesangsform gebracht haben. 1996 initiierte er zusammen mit dem Bläser Balthasar Streiff das inzwischen international renommierte und mehrfach ausgezeichnete Projekt stimmhorn. Er arbeitet als Schauspielmusiker am Theater, als Sänger in verschiedenen Musikformationen und realisiert musikalische Soloprojekte im Bereich Theater und Performance (u.a. «Genom Genesis» (Berlin), «Talk with my turntables» (Basel/Berlin/Lausanne). Zahlreiche Kompositionsaufträge für den Film, das Fernsehen und Radio, sowie Lehraufträge für Obertongesang, Stimmtechnik und Chor im In- und Ausland. Seit August 2007 ist Zehnder unterwegs mit seinem Soloprojekt “kraah”, mit Georg Breinschmid, Thomas Weiss, dem casalQuartett u.a.m.

Die Welt
„…der Stimmakrobat Zehnder ist ein göttlicher Clown zwischen Verzweiflung und Seligkeit, mit seinen atemberaubenden Kehlkopfklängen…Fangen wir mit dem Sahnehäubchen an. Die beiden begnadeten Musiker schicken uns, vollkommen gelöst, auf eine Gefühlsreise über lichte Gipfel der Lust, dämmrige Plateaus der Meditation, funkelnde Klippen der Komik und Ironie bis in finstere Abgründe aus Wahn, Angst, Schmerzen. Das ist geistvollstes musikalisches Kammerspiel. Bezaubernd, betörend, rein, schön und wahr. Staunendmachend…“

The Guardian
„Ausgesprochen ernsthaft, technisch brillant und total verrückt… Man muss sie einfach erleben! Näher bei der Kunst als bei der Musik anzusiedeln, sind sie ortstypische, lebende Skulpturen – und viel amüsanter als Gilbert und George.“
Weltwoche
„Zehnder ist ein unglaublicher Sänger in allen Lagen…allenfalls kommen mir bei dieser Spannweite zwischen Jodel und Meredith Monk die metaphysischen Clownereien eines Samuell Beckett in den Sinn…Wann schon ist Kunst zu erleben, die von einem Naturerreignis nicht zu unterscheiden ist?“
Christian Zehnder was born in Zurich in 1961 and now lives and works in Basle. He began his musical career by studying guitar but then turned to singing, studying with baritone singer Rapael Laback among others, and graduated with a diploma as a voice instructor. He went on to study overtone singing with Tokne Nonaka and Alfred Wolfsohn’s body-voice techniques with Daniel Prieto. He has also spent many years researching the non-verbal communication of the human voice and the yodel as communication form. With his idiosyncratic approach to overtone singing, Zehnder belongs to a new generation of vocalists who are providing new impulses for a form of singing long dominated by the western New Age movement. In 1996 he founded the project stimmhorn with wind player Balthasar Streiff, which went on to gain international recognition and several awards. He works as an actor-musician in theatre projects, as a singer in various musical groups and on solo projects in the field of theatre and performance (including “Genom Genesis” in Berlin and “Talk with my turntables” in Basle/Berlin/Lausanne). He has composed many pieces for film, television and radio and taught overtone singing, voice techniques and choral singing in Switzerland and abroad. At present Zehnder is working on his solo project “kraah,” with contributions by Georg Breinschmid, Thomas Weiss, and the  casalQuartett.

Die Welt
“…vocal acrobat Zehnder is a divine clown moving between despair and beatitude with his breathtaking glottal escapades…These two gifted musicians take us on an emotional journey that traverses bright peaks of pleasure, twilight plateaus of meditation, twinkling cliffs of comedy and irony and the dark abysses of madness, fear and pain. This is a brilliant musical chamber play. Enchanting, beguiling, pure, beautiful, true. Astounding…”
The Guardian
“The current [act] is simpler, with huge confidence, style and sincerity. And it’s completely bonkers…You really have to experience them live. If what they do is closer to art than music, then think of them as site-specific living sculptures – and a lot more fun than Gilbert and George.”
Weltwoche
“Zehnder is an unbelievable singer on all levels…ranging between yodeling and Meredith Monk, his work brings to mind the metaphysical clowning of a Samuel Beckett. How often does one experience art that cannot be distinguished from a natural phenomenon? “

 

STEFAN SCHWIETERT 

wurde 1961 geboren und ist in Therwil (Schweiz) aufgewachsen. Seine ersten Filme drehte er zu den Schweizer Jugendunruhen 1979 in der Videogenossenschaft Basel. 1981 lebte er ein Jahr in Brasilien und arbeitete u.a. als Regieassistent für TV Globo im Bereich Musikfilm. 1983 folgte ein Gastsemester am California Art Institute in San Francisco. Von 1984-90 Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. 1991 Gründung seiner Produktionsfirma NEAPEL FILM. Schwieterts Filme liefen international im Kino und wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Nebenbei unterrichtet Schwietert an verschiedenen Filmhochschulen und betreut Filmprojekte als Dramaturg. Er lebt und arbeitet in Berlin und Basel.

FILMOGRAPHIE  (Auswahl)

2004 ACCORDION TRIBE, 35mm, 87 min – Schweizer Filmpreis 2005

“Vor allem aber klingt es oft so großartig schön, dass einem die Tränen kommen.” Die Wochenzeitung

“Ein Hochgenuss – Die skurrilen Reminiszenzen und gewagten musiktheoretischen Schlussfolgerungen der fünf Musiker sind ebenso anregend wie die Musik. Und am Ende weiss man kaum, was man mehr genossen hat: den unerhört vielschichtigen, schwelgerischen Klang der fünf Akkordeons oder die Gedankenflüge mit den Akkordeonisten. Ein Film, der dermassen das Herz erwärmt, dass man ihn gleich mehrmals anschauen will.” Züri-Tipp

2003 DAS ALPHORN, DVD, 76 min – Preis für beste Musik Filmfestival Trento

“Der Film zeigt auf schöne Weise, wie das Archaische dieses Instruments, das in die Zeiten vor der grossen ‘Temperierung’ in der abendländischen Musik zurückweist, zugleich seine Modernität ausmacht.” Neue Zürcher Zeitung

2000 EL ACORDEON DEL DIABLO, 35mm, 90min – Int. Filmestival Locarno

„… erhielt bei allen Aufführungen von den begeisterten Zuschauern standing ovations. Stefan Schwietert hat damit eindrucksvoll bewiesen, was er sich selbst vorgenommen hatte: Dass Dokumentarfilm so lebendig, unterhaltend und bewegend sein kann wie ein Spielfilm.“ 
kk

„Der Film weiss nicht nur mit intensiven Farben, schönen Bildern und sensiblen Überleitungen zu begeistern, sondern nähert sich dem Land und den Musikern weit differenzierter, als es „Buena Vista Social Club“ vermag…sehenswert.“ Tip Berlin

1996 A TICKLE IN THE HEART, 35mm, 83 min – Bayerischer Filmpreis 1996

“Ein Spielfilm fürs Geschichtsarchiv, ein Musikfilm für den Verstand, ein Dokumentarfilm für den Bauch.” Die Zeit

“Ein rundes, gelungenes und geradezu beglückendes Werk. Schwieterts Film besitzt die Ingredienzen grossen Kinos; formales Brio, Drive und Emotionen, womit er eben ein ,Kitzeln im Herzen’ bewirkt.” ZOOM

“Wie das Echo aus einer anderen Welt.” 
Frankfurter Rundschau

Stefan Schwietert was born in 1961 and grew up in Therwil, Switzerland. He shot his first film, which focused on youth unrest in Switzerland at the time, as part of the Videogenossenschaft Basel collective. In 1981 he spent a year in Brazil where among other things he worked as an assistant director in the music-film department of TV Globo. In 1983 he spent a guest semester at the California Art Institute in San Franscisco, and from 1984 to1990 he was a student at the German Film and Television Academy in Berlin. In 1991 Schwietert founded his production company NEAPEL FILM. His films have been shown throughout the world and have been awarded several prizes. Schwietert also teaches at different film schools and acts as dramatic adviser on film projects. He lives and works in Berlin and Basel.

FILMOGRAPHY (selected)

2004 ACCORDION TRIBE, 35mm, 87 min –  Swiss Film Prize 2005

“Above all though, the sound is often so magnificent that it brings tears to your eyes.”
 Die Wochenzeitung

“A real treat – The droll reminiscences and risqué conclusions on the subject of music by the five musicians are just as engaging as the music itself. You are left unsure as to what you have enjoyed more: the amazingly multilayered, bacchanal sound of the five accordions or the intellectual improvisations by the accordionists. A film that so warms the heart that you want to see it over and over.” Züri-Tipp

2003 DAS ALPHORN, DVD, 76 min –  Best Music, Trento Film Festival

“The film illustrates beautifully how the archaic quality of this instrument, which points back to a time prior to the great ‘tempering’ in occidental music, is also the thing which gives it its modernity.” 
Neue Zürcher Zeitung

2000 EL ACORDEON DEL DIABLO, 35mm, 90min – Int. Film Festival Locarno

“… was greeted by the audience at every showing with standing ovations. Stefan Schwietert confirms the thesis that he himself set out to prove: ‘That a documentary can be just as lively, entertaining and moving as a feature film.” kk

“The film not only impresses with its intense colors, wonderful images and fine editing touch but also approaches the country and the musicians in a much more differentiated way than “Buena Vista Social Club” managed to do … definitely worth seeing.” Tip Berlin

1996 A TICKLE IN THE HEART, 35mm, 83 min – Bavarian Film Prize 1996

“A feature film for the history archive, a music film for the intellect, a documentary for the emotions.”  Die Zeit

“A well-rounded, effective and uplifting work. Schwietert’s film has all the ingredients of great cinema: formal brilliance, drive and emotion – indeed a tickle in the heart.”  ZOOM

“Like the echo from another world.” 
Frankfurter Rundschau